Der Soldatenfriedhof Nr. 388 Kraków-Rakowice innerhalb des heutigen Rakowicki-Friedhofs besteht aus zwei unverbundenen Quartieren, von denen sich eins am südlichen Zaun des Friedhofs befindet (entlang der Straße ul. Żelazna) und das andere in der Nähe des sog. Gebäudes "Rogatka Warszawska" (Warschauer Zollhaus).
Der an der südlichen Mauer gelegene Teil umfasst das Quartier XXIII und einen Komplex von Quartieren (Reihen 50, 50a, 50b, 51, Reihen der Quartiere V, XI, XV, XIX), die sich vom Mausoleum-Denkmal entlang der Mauer über etwa 300 m erstrecken. Die Kriegsgräberstätte ist vom zivilen Teil des Rakowicki-Friedhofs durch verputzte Pfosten mit einer Betonabdeckung und einer Eibenhecke getrennt, von der östlichen Seite durch kurze Mauerabschnitte mit Betonabdeckung und einem alleenbreiten Durchgang. Die Eingänge zu Quartieren befinden sich in der Verlängerung der Alleen des zivilen Teils des Friedhofs. Das Hauptelement der Gräberstätten an der südlichen Umzäunung ist ein steinernes Mausoleum-Denkmal, das auf einer Terrasse steht. Es hat die Form einer monumentalen Mauerwand aus Quaderstein, die von einem Gesims mit Zierfries gekrönt ist und in ihrer Form an den ägyptischen Pylon erinnert. Zur Terrasse führt eine Steintreppe.
In der Gedenkmauer ist eine Steintafel mit der Inschrift eingelassen: „PAMIĘCI POLEGŁYCH/ W WOJNIE ŚWIATOWEJ/ 1914 – 1918”. /"ZUM GEDENKEN AN DIE GEFALLENEN DES WELTKRIEGES 1914 - 1918". Unter dem Denkmal gibt es Grüfte, die für die Beisetzung hoher Offiziere der österreichisch-ungarischen Armee bestimmt waren.
In der Allee 50a befindet sich unter den Gräbern der Soldaten der polnischen Legionen eine monumentale Komposition. Deren Hintergrund ist hier ein erhöhter Teil der Zaunmauer, die von Säulen mit Adlerskulpturen flankiert ist. An der Wand zwischen den Säulen ist ein lateinisches Kreuz eingraviert. Vervollständigt wird die Komposition durch eine freistehende, zweiteilige Säule mit der Skulptur von vier Legionssoldaten. An der Stirnwand des oberen Abschnitts befindet sich eine Tafel aus dunklem Marmor mit der Inschrift: „Z TRUDU NASZEGO/ POLSKA/ POWSTAŁA BY ŻYC” ("AUS UNSERER MÜHE/ IST POLEN/ ZUM LEBEN ERWACHT"). An den Seitenwänden des unteren Abschnitts sind Tafeln mit der Inschrift angebracht:
– „WALCZYLI OFIARNIE/ ODDAJĄC/ ŻYCIE OJCZYŹNIE” ("SIE KÄMPFTEN AUFOPFERUNGSVOLL/ GABEN/ IHR LEBEN FÜR DAS VATERLAND",
– „SŁUŻYLIŚMY WIERNIE/ BOGU i OJCZYŹNIE/ 1914–1918” ("WIR DIENTEN TREU, GOTT UND DEM VATERLAND, 1914-1918")
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An der Stirnwand des unteren Abschnitts ist ein Flachrelief zu sehen, das einen Adler (in Form eines Emblems auf den Mützen der Mitglieder vom Schützenverein) und die Inschrift „ŻOŁNIERZOM/ LEGJONÓW POLSKICH/ "FÜR SOLDATEN DER POLNISCHEN LEGIONEN/ 1914 1918" darstellt. Das Ganze wird durch Steinkugeln abgerundet: vier auf der höheren Säule und zwei auf ihrem Betonsockel. Einige Grabreihen sind mit Steinen eingefasst. Die Komposition wird durch steinerne Bänke am Ende von zwei Alleen vervollständigt, die zum zivilen Teil des Friedhofs führen.
Im Quartier XXIII steht im Mittelpunkt das so genannte "Monument des Ruhms" in Form einer Sandsteinsäule mit einem Flachrelief im oberen Teil, das einen antiken Helm und ein Schwert darstellt. Auf der Vorderseite des Denkmals ist ein lateinisches Kreuz und die Inschrift eingraviert: „PAMIĘCI TYCH, KTÓRZY OFIARNIE ZŁOŻYLI ŻYCIE W OBRONIE OJCZYZNY W WALKACH 1914-1920”. / "ZUM GEDENKEN AN DIEJENIGEN, DIE IN DEN SCHLACHTEN VON 1914-1920 IHR LEBEN FÜR DIE VERTEIDIGUNG DES VATERLANDES GEOPFERT HABEN". Unten am Denkmal gibt es eine Tafel mit der Inschrift: „PAMIĘCI/ JAKÓBA – WŁOSTOWIEC/ GĄSIECKIEGO/ GENERAŁA DYWIZJI/ KAWALERU ORDERU V.M. KRZYŻA/ ZŁOTEGO KRZYŻA ZASŁ. I INNYCH/ DŁUGOLETNIEGO ZASŁUŻONEGO/ PREZESA WOJEWÓDZKIEGO/ TOWARZYSTWA OPIEKI NAD GROBAMI/ BOHATERÓW/ ZMARŁEGO DNIA 2.V.1933” /"ZUM GEDENKEN AN/ JAKÓB - WŁOSTOWIEC/ GĄSIECKI/ GENERAL DER DIVISION/ RITTER DES ORDENS V.M. / DES GOLDENEN KREUZES DER VERDIENTEN UND ANDERER/ LANGJÄHRIGER/ VERDIENTER PRÄSIDENT DER REGIONALEN / GESELLSCHAFT FÜR DIE PFLEGE DER GRÄBER/ DER HELDEN/ GESTORBEN AM 2.5.1933".
Im Quartier XXIII des Friedhofs befindet sich ein Grabstein aus dunklem Stein mit dem Bild der türkischen Flagge und einer Inschrift in polnischer und türkischer Sprache: „PAMIĘCI/ŻOŁNIERZY TURECKICH/ POLEGŁYCH NA FRONCIE/GALICYJSKIM W LATACH/ 1916 – 1917”. /"ZUM GEDENKEN AN DIE/ TÜRKISCHEN SOLDATEN/ DIE IN DEN JAHREN/ 1916 - 1917 AN DER FRONT/GALIZIEN GEFALLEN SIND".
Im Quartier gibt es Grabsteine aus dem Ersten Weltkrieg in Form von:
- gusseisernen durchbrochenen zweiarmigen und lateinischen Kreuzen (mit der Jahreszahl "1915" und ohne Jahreszahl), - gusseisernen Kreuzen mit einem Schild am Schnittpunkt der Arme, - geschmiedeten lateinischen Kreuzen (aus Flachstahl), - Steintafeln an der Zaunmauer in Betoneinfassung, die mit profiliertem Gesims abgeschlossen sind, - Betoneinfassungen mit einem hohen, einseitig geneigten Quader mit Inschrift, - Betoneinfassungen mit einem niedrigen, einseitig geneigten Quader mit Inschrift - großen Steinstelen in Form eines Portikus, gekrönt von Steinkugeln mit der Inschrift "POLEGŁYM 1914-1920/ CZEŚĆ" ("ZU EHREN DER VERSTORBENEN 1914-1920") - rechteckigen, giebelständigen Steinstelen mit einem in der Mitte unterbrochenen Gesims und der Inschrift "POLEGŁYM/ 1914 - 1920/ CZEŚĆ" ("ZU EHREN DER VERSTORBENEN/ 1914 - 1920/") - einer Betoneinfassung und einem Malteserkreuz auf dem Grab des Soldaten der deutschen Armee.
Im Quartier XXIII ist der Grabstein des Einjährig-Freiwilligen Alfred Winter in Form einer hohen Stele mit dem skulpturalen Motiv eines Kranzes und einer Militärmütze und einer Inschrift auf der dunklen Marmortafel bemerkenswert: „HIER + ruhet / unser innigst geliebter Sohn und Bruder / ALFRED WINTER / Einj. Freiw. Geb. 10/XII 1892 / + den Heldentodt 25.IX 1914 / tief betrauert von seinen Lieben.”
Im Quartier XXIII, unter den zivilen Gräbern, außerhalb des von der Eibenhecke umgebenen Bereichs, gibt es Grabsteine von:
- Leutnant Peter von Petrovits in Form einer Einfassung mit einem steinernen Obelisken auf dem Grabstein, - Vaclav Petr in Form einer steinernen Giebelstele mit einem Relief des heiligen Wenzel zu Pferd und einer Inschrift in tschechischer Sprache, - des Schützen Josef Kunstman in Form eines Steinsockels mit einer Gedenktafel.
Die überwiegende Mehrheit der Bestattungen im südlichen Quartier stammt aus den Jahren 1914-1916. In diesem Teil des Friedhofs sind unter anderem Soldaten der polnischen Legion, der österreichisch-ungarischen, der russischen und der deutschen Armee begraben. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurden hier auch die Offiziere der polnischen Armee und des russischen Korps von Gen. Nikolai Bredov, interniert im März 1920, beigesetzt. Von den etwa 6700 Soldaten, die von August 1914 bis Ende 1918 auf dem Rakowicki-Friedhof beerdigt wurden, wurden etwa 3800 Soldaten in den südlichen Quartieren beigesetzt.
Die Arbeiten im Zusammenhang mit der Einrichtung des Soldatenfriedhofs wurden von der Kriegsgräberfürsorge des Festungskommandos und nach dessen Auflösung Ende 1917 von der Kriegsgräberfürsorge des C. und K. Militärischen Hauptquartiers in Krakow durchgeführt. Bis zum Kriegsende wurden Pfeiler, die die Quartiere vom zivilen Teil des Friedhofs trennen, Steinbänke und ein Teil der Mauer von der Ostseite fertig gestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bau des von Oberleutnant Karl Korschann entworfenen Mausoleums noch nicht abgeschlossen. Laut dem Entwurf sollte auf der Terrasse eine skulpturale Komposition aufgestellt werden.
Die Arbeiten zur Fertigstellung des Denkmals wurden nach November 1920 durchgeführt und beschränkten sich auf die Anbringung eines Steinfrieses und einer Gedenktafel. Später errichtete die Polnische Gesellschaft zum Schutz der Heldengräber auf den Gräbern von Legionären und Offizieren der österreichisch-ungarischen Armee Betongrabsteine.
Das Denkmal im Quartier der Legionäre wurde 1927 nach dem Entwurf von Władysław Boratyński, mit einer Skulptur von Jan Raszko, die sich auf das Denkmal der "vier Legionäre" bezieht, errichtet. Im Jahr 1930 wurde im Quartier XXIII ein von der Polnischen Gesellschaft zum Schutz der Heldengräber finanziertes Denkmal errichtet. Im Jahr 1990 wurden die sterblichen Überreste von General Bolesław Wieniawa-Długoszowski (1881-1942) im Quartier der Legionäre beigesetzt.